Sonntag, 16. Dezember 2012

Episode #8: Brustbild

So, einiges ist gegangen in letzter Zeit, sowohl handwerklich als auch konzeptionell: ich habe an dem ersten Arm-Kettenpanzer weitergearbeitet, dafür die dazu benötigten Platten neu dimensioniert, etwas mit Stahlblech rumexperimentiert (kennt Ihr das Geräusch eines brechenden 1.5mm Bohrers mit Titanbeschichtung?), meinen Werkzeugkasten etwas gepimpt und weiter am ganzen Projekt rumgegrübelt...

Ein erster Teil des Kettenpanzers des linken Arms mit Placeholder-
Panzerplatten aus Kupfer (wird schlussendlich Stahl). Man muss
sich vorstellen dass die Platten auf dem Oberarm liegen und
die leeren Quadrate auf der Ellbogen-Innenseite.
Oben/vorne kommen dann die Unterarmschienen dran, und Mitte
links die runde Schutzplatte des Ellbogens...
Zwischenzeitlich steht sogar die Bauform des Brustpanzers ziemlich fest: es wird ein sogenannter ni-mai dô, der aus sich leicht überlappenden Vorder- und Rückseitenteilen besteht die mittels Schnüren zusammengehalten werden. Die geplante Ausführung nennt sich yokohagi, was heisst dass der Kürass aus horizontalen, miteinander vernieteten Lamellen besteht. Das Ganze zusammen heisst somit yokohagi ni-mai dô.

Dieser Kürass-Typ war häufig bei eher niedrigrangigen Samurai, was meinem Plan erst mal mit einer einfachen, unkomplizierten Rüstung zu bauen nahe kommt. Das Ganze wird wahrscheinlich schwarz lackiert und auf der Vorderseite mit einem goldenen Clan-Wappen mon bepinselt. Auf der Rückseite kommt ein kleiner Halter für die Schlachtstandarte hin.

Die extrem hilfreiche Website Nihon Katchû Seisakuben vom versierten Japanologen und Samurai-Rüstungs-Guru Anthony J. Bryant offeriert praktischerweise ein Schnittmuster für diesen Panzerungstyp, und so hab ich etwas rumgebastelt um zu schauen wie sich die Form der Rüstung ergibt - und siehe da, es geht:

Vorder- (rechts) und Rückseite des aus Papier, ca. Mass-
stab 1:2. In den Ecken und oben an den Panzern kommen
weitere, geschwungene Platten dran die dem Ganzen eine
abgerundetere Form geben...
Geplant ist nun dass ich über Weihnachten die Lamellen auch 1:1 aus Karton fertige und den Panzer so mal aufbaue und auf meinen Körper abstimme, bevor ich dann das Schnittmuster der insgesamt 23 -Platten im CAD aufzeichne und zum Laserschneiden gebe.

Dann geht's ans Hämmern und Nieten!



1 Kommentar:

  1. Hi Markus,
    ich bin auch gerade am Dou dran und wollte mal fragen wie genau du die Vorlage skaliert hast?
    Wenn ich meine 1:2 skaliert ausdrucke dann passt es zwar im Umfang aber nicht von der Länge. Hast du an den Breiten der Lamellen was gemacht?
    Gruß
    Markus

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